Goldlegierungen

Reines Gold ist sehr beständig, es wird nur von Königswasser (ein Gemisch aus Salzsäure und Salpetersäure) zersetzt. Da es aber auch sehr weich ist, wird durch das Legieren (Verschmelzen mit anderen Metallen) eine höhere Härte erreicht. Ziel ist auch eine Verbesserung der Verarbeitungs- und Trageeigenschaft zu erreichen.  
 Außerdem sind durch das Legieren auch unterschiedliche Metallfarben zu erzielen und nicht zuletzt wird eine Legierung mit abnehmendem Goldgehalt auch immer preisgünstiger. Der Goldgehalt wird im Allgemeinen in Tausendteilen angegeben und mit drei Zahlen punzier (z.B. sind bei einer 585er Legierung in 1000 Gramm Metall 585 Gramm Feingold enthalten.) Die veraltete Angabe in Karat ist nicht mehr zulässig!

 

Folgende Feingehalte sind für Schmuck in Europa üblich:

 

  • 990/- (23,7 Karat) mit Titan legiert, Goldgelb, Verarbeitungseigenschaften wie 750/-

 

  • 917/-(22 Karat) hauptsächlich als Münzgold , nur in Gelbgoldfarbe.

 

  • 750/-(18 Karat) wichtigste Legierung für hochwertigen Schmuck, neben Gelb- auch

        als Weißgold oder Rotgold.

 

  • 585/-(14 Karat) meist verwendete Legierung für Serienware, in Gelb, Weiß und Rot.

 

  • 375/-(9 Karat) in einigen Ländern niedrigste Legierung, in Gelb, Weiß und Rot.

 

  • 333/-(8 Karat) niedrigster Goldgehalt, in Gelb, Weiß und Rot.

 

Als Legierungszusatz wird hauptsächlich Silber und Kupfer eingesetzt, bei 333/- und 375/- kommen meist noch Zinn und Zink, vereinzelt auch Cadmium zum Einsatz.

 

Hochwertige Weißgoldlegierungen werden mit Palladium legiert, alternativ wird auch mit den günstigeren Metallen Cobalt und Mangan gearbeitet. Ein Nickelzusatz ist in der EU wegen der auftretenden allergischen Reaktionen bei Schmuck nicht mehr üblich, wenn Nickel verwendet wird, geschieht dies in sehr geringen Mengen. Die Weißgoldlegierungen unterhalb von 585 enthalten oft über 50 % Silber!

 

Neben den aufgeführten Feingehalten gibt es auch noch diverse weitere, diese sind aber in der Schmuckfertigung nicht gebräuchlich bzw. in Deutschland nicht üblich. Auch exotische Legierungen wie das Amethystgold (mit Aluminium legiert) wurden schon gefertigt.

Beständigkeit von Goldlegierungen

Legierungen ab einem Feingehalt von 750 sind absolut beständig gegen die beim Tragen auftretenden Umwelteinflüsse. Diese Legierungen laufen nicht an und werden nur von starken Säuren gelöst.

 

Gold mit einem Feingehalt von 585 können durch den Einfluss von schwefelhaltigen Stoffen wie z.B. Leder, Kosmetika, Klebstoffe, Körperschweiß usw. anlaufen. Das Metallgefüge wird jedoch in der Regel nicht nachhaltig geschädigt.

 

Legierungen mit 333/- und 375/- Feingehalten laufen eventuell an der Umgebungsluft schnell an. Wegen des unedlen Charakters werden diese Legierungen bereits oft durch schwache Säuren und Laugen stark angegriffen. Schon durch den Kontakt mit Körperschweiß treten Schädigungen des Gefüges auf. Durch das meist enthaltene Zink neigen die Legierungen zur Spannungsrisskorrosion und irreparable Schäden können auftreten.

Preisgestaltung

Je höher der Goldanteil, desto höher der Preis.

Es liegt an Ihnen, wie viel Sie bereit sind zu zahlen und was Ihre persönlichen Präferenzen und Vorlieben sind.

Coco Chanel

"Schmuck soll einen nicht wohlhabend erscheinen lassen, sondern schmücken. Deshalb habe ich immer gerne falschen Schmuck getragen."